Die Kindertagesstätte Sterntaler e.V., als elterninitiative Einrichtung für die Stadt Kevelaer, sieht ihre Aufgabe darin, auf die unterschiedlichen Lebenswelten, sowie Wünsche und Bedürfnisse der ihr anvertrauten Kinder und deren Familien offen und flexibel einzugehen.
Dabei ist uns eine enge und kooperative Zusammenarbeit zwischen Elternhaus, Kindertagesstätte und Träger (Verein) wichtig. Wir sehen uns als Erziehungspartner in gemeinsamer Verantwortung.
Die Kindertagesstätte orientiert sich dabei an folgenden Leitzielen, welche die wichtigsten Werte und Normen unserer Arbeit erläutern / beinhalten:
„Kind sein dürfen“ bedeutet in erster Linie, seinen eigenen Instinkten und Gefühlen zu folgen. Kinder sollen möglichst lange ohne Druck spielen, die Welt erkunden, verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, sich und die Umwelt und ihre vielen Facetten kennenlernen und erleben dürfen. Sie sollen bei uns die Möglichkeit haben spielerisch die eigenen Fähigkeiten zu erfahren, Regeln und Grenzen müssen im Laufe der Entwicklung von den Kindern erlernt und akzeptiert werden (mehr dazu unter Punkt „Grenzen und Regeln“). Kinder haben die fantastische Fähigkeit im „hier und jetzt“ zu sein, für sie sind die Zukunft und die Vergangenheit noch nicht wichtig. Denn Kinder sind im frühen Alter noch nicht in der Lage zu erfassen, dass sich Dinge ändern oder das sie vorher anders waren.
Uns ist es wichtig den Kindern so lange wie möglich das sinnliche Erleben zu ermöglichen. Schließlich rückt das sinnliche Erleben, mit dem Bewusstsein über die Zukunft und die Vergangenheit, in den Hintergrund. Eine „Wohlfühlatmosphäre“ ist für die kindliche Entwicklung von großer Bedeutung, dies möchten wir den Kindern im Sterntaler bieten.
Zeit hat in der heutigen Gesellschaft einen hohen Stellenwert, denn mit den stetigen Entwicklungen wird unsere Zeit immer kostbarer. Uns ist es wichtig, dass wir uns Zeit füreinander nehmen und allen Beteiligten (Kindern, Eltern und Mitarbeitern) Zeit und Raum für das eigene Tun gewährt wird. Im Alltag des Sterntalers kann dies in folgenden Situationen wahrgenommen werden:
- Wir nehmen uns Zeit für die Begrüßung und den Abschied
- Wir nehmen uns Zeit für „Tür und Angel Gespräche“
- Wir nehmen uns Zeit für freies Spiel im Tagesablauf
- Wir geben den Kindern Zeit verschiedene Dinge auszuprobieren, dabei nehmen wir auch Rücksicht auf die unterschiedlich schnellen Entwicklungsschritte der Kinder, wir geben jedem Kind die Zeit, die es benötigt
- Wir nehmen uns Zeit zum gezielten Beobachten
- Wir nehmen uns Zeit für geplante und ungeplante Elterngespräche
- Wir nehmen uns Zeit bei Fragen, Problemen oder Unterstützungsbedarf und unterstützen unsere Familien gerne bei pädagogischen Problemen und Belangen
- Wir nehmen uns Zeit den Eltern, den Mitarbeitern / Kolleginnen und Kollegen und vor allem den Kindern aktiv zuzuhören
- Wir geben den Kindern Zeit „Kind zu sein“ und Zeit für die individuelle Entwicklung
- Wir nehmen uns Zeit für einen regelmäßigen, kollegialen Austausch (Teamsitzungen und auch im Alltagsgeschehen)
- Wir bieten Zeit und Gelegenheiten bei Festen / gemeinsamen Laternenbasteln, Schnuppernachmittagen, Familiennachmittagen Adventsfeiern etc. sich kennenzulernen und in den Austausch miteinander zu kommen.
Den Kindern Zeit für die individuelle Entwicklung einzuräumen, bedeutet auch, dass wir nicht bei jedem Streit sofort eingreifen. Wir unterstützen die Kinder Konflikte eigenständig zu lösen, denn auch Streiten gehört zum Alltag dazu.
Frühkindliche Bildung ist immer auf die Mithilfe von Erwachsenen angewiesen, denn die Basis für die Bildungsaktivitäten von Kindern sind sichere emotionale Bindungen, verlässliche Beziehungen und ein Klima der wechselseitigen Anerkennung. Das heißt für uns, dass der Schwerpunkt unseres pädagogischen Handelns darin liegt, Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen jedes einzelnen Kindes durch aktives Beobachten zu erkennen, aufzugreifen und durch die Gestaltung von Lernprozessen entsprechend zu unterstützen. Es heißt auch, Kindern die aktive Beteiligung an Bildung zu ermöglichen und sie als gleichberechtigte Persönlichkeiten anzuerkennen.
Die frühkindliche Bildung bezieht sich auf die individuellen Lern- und Bildungsprozesse jedes Kindes. Kinder lernen bereits im Spiel und spielen beim Lernen. Wir schaffen für alle Kinder eine anregende und vorurteilsbewusste Atmosphäre, ermutigen, begleiten, entdecken und lernen gemeinsam mit Kindern.
Lernprozesse werden durch die Vermittlung von theoretischem Wissen und der selbst erfahrenen Umsetzung in der Praxis angestoßen. Frei nach dem Motto: „Sag es mir, und ich vergesse es. Zeige es mir, und ich erinnere mich. Lass es mich tun, und ich behalte es.“ (Konfuzius)
Partizipation bedeutet Teilhabe, Teilnehmen oder Beteiligtsein. In unserer Arbeit mit den Kindern ist uns eine Teilhabe der Kinder, aber auch der Eltern und der Mitarbeiter sehr wichtig. Eine Mitgestaltung des Alltags soll in allen Bereichen möglich sein, es gibt jedoch Entscheidungen, die von Erwachsenen getroffen werden müssen. Denn unsere Fachkräfte haben die Verantwortung alle Kinder altersangemessen zu schützen.
Uns ist es wichtig, dass wir einander ernst nehmen und gegenseitiges Interesse für die Anliegen und Ideen des Gegenübers zeigen. Wir begegnen einander mit Offenheit, Wertschätzung und Respekt und beziehen die Vorschläge der Kinder und Eltern in unsere Planungen und Entscheidungen mit ein. Wir gehen in einen aufmerksamen Dialog mit den Kindern. Die Kinder haben die Möglichkeit in verschiedenen Bereichen ihre Wünsche zu äußern. So werden sie beispielsweise bei der regelmäßigen Umgestaltung der Räume mit einbezogen, sie entscheiden eigenständig am Frühstückstisch, was sie essen möchten oder wer sie wickeln soll. Wir erstellen gemeinsam mit den Kindern die geltenden Gruppenregeln und die Kinder werden nach Essenswünschen für den Mittagstisch gefragt.
Alle Beteiligten haben die Möglichkeit im Sterntaler zu einer lebendigen Entwicklung beizutragen. Dazu bieten wir auch Elternabende, bei denen der Elternrat gewählt wird und Elterngespräche an. Es gibt in regelmäßigen Abständen Personalentwicklungsgespräche.
Die Mitarbeiter der Kindertagesstätte geben dem Kind nicht dieselbe Nähe, wie die Kinder sie zuhause erleben. Jedes Kind entscheidet bei uns selbst, wann und wem es Nähe geben möchte. Kinder werden von uns getröstet und erhalten in angemessener Weise körperliche Nähe, wenn das Kind dies möchte und aktiv einfordert. Wir als Erwachsene kommunizieren unsere Grenzen der Nähe und Distanz. Die Kinder werden von uns angemessen auf Grenzen hingewiesen: „Ich möchte kein Küsschen von dir. Küsschen sind für Mama und Papa.“ „Das ist meine Brust, ich möchte nicht, dass Du diese anfasst.“
Wir orientieren uns hierbei an unserem Verhaltenskodex, dieser ist in unserem institutionellen Schutzkonzept verankert.
Grenzen und Regeln sind wichtig für die Entwicklung des Kindes, sie geben Kindern einen Rahmen, in dem sie sich bewegen können, dies bietet Kindern Sicherheit. Wir geben den Kindern mit altersgerechten Gruppen- und KiTa-Regeln eine verlässliche Orientierung und Halt im Kindergartenalltag. Die Kinder können so lernen, eigene Grenzen zu erkennen und zu benennen, aber auch die Grenzen von anderen zu erkennen und zu respektieren. Dies ist eine Grundvoraussetzung, um gewaltfrei untereinander Konflikte zu lösen. Denn Regeln und Grenzen erfahren und erlernen, bedeutet auch das Erlernen von Konflikt- und Kritikfähigkeit. Durch Meinungsverschiedenheiten mit anderen Kindern lernen die Kinder andere Meinungen auszuhalten und zu akzeptieren. Außerdem lernen die Kinder anderen zu verzeihen und sich für „Fehlverhalten“ zu entschuldigen.
Die Kinder erlernen folglich in unserem täglichen Miteinander auch die Bedürfnisse von anderen wahrzunehmen und sich in andere einfühlen zu können, sie erlernen empathische Fähigkeiten.